Aktualisierung: 19. Oktober 2005

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About Australia Tierwelt Flughunde

Flughunde
Flying Foxes, Fruit Bats
 

Familie: Pteropodidae

Mit einer durchschnittlichen Kopf-Rurnpflänge von 25 cm, und einem Gewicht von rund 700 g ist der Graukopf-Flughund das grösste Fledertier Australiens. Einzelne Exemplare dieser Art werden sogar über 1 kg schwer. Von den 58 australischen Fledertieren gehören 8 zur Familie der Flughunde. Der grosse Rest gehört zur Unterordnung der Fledermäuse, welche sich hauptsächlich von Insekten ernähren. Die Fledertiere gehören, gemessen an der Anzahl ihrer Arten, zu den erfolgreichsten Säugetieren. Nach den Nagern mit 40% bilden sie die zweitgrösste Ordnung mit einem Anteil von 20%. Flughunde haben einen fuchs- oder hundeähnlichen Kopf mit grossen Augen, welche ihnen bei Dunkelheit beste Sehkraft verleihen. Sie besitzen irn Gegensatz zu den Fledermäusen kein Echolotsystem.

Flughunde sind vorwiegend in tropischen Wäldern anzutreffen, denn hier wächst ihre Hauptnahrung - sukkulente Früchte - während des ganzen Jahres. Grosse Flughundekolonien findet man vor allem an geschützten, abgelegenen Orten wie z.B. in Mangrovenwäldem, in Sümpfen, auf Inseln und in Regenwäldem. Wo die Vegetarier bis in den kühlen Süden verbreitet sind, werden sie wegen des jahreszeitlichen Vegetationswechsels gezwungen, beträchtliche Wanderungen zu unternehmen, um genügend Nahrung zu finden.

Flughunde sind nachtaktiv. Während des Tages hängen sie sich zum Schlafen kopfüber in einen Baum. Dies tun sie je nach Art einzeln, in Gruppen oder in riesigen Kolonien bis zu 100'000 Tieren, wo sich dann nicht selten noch mehrere Arten vermischen. Die riesigen Schlafgemeinschaften lösen sich nach Einbruch der Dunkelheit auf, so dass in einem Futterbaum, in der Regel nicht mehr als 10 Tiere anzutreffen sind. In dichter Vegetation benutzen Flughunde gerne Waldwege, um zu ihren Futterplätzen zu gelangen. Sie fliegen dabei oft sehr tief.

Beim Ruhen und Schlafen wickeln Flughunde ihre Flughäute wie eine zweite Haut um ihren Körper. Als einzige Säugetiere können Fledertiere aktiv fliegen. Viel leichter als bei den Vögeln lässt sich bei ihnen die Umwandlung der Vorderbeine in Flügel erkennen. Bei ausgespannten Flügeln, sind deutlich Hinterarm, Vorderarm und die Hand mit den fünf stark verlängerten Fingern auszumachen.

Flughunde ernähren sich je nach Art von saftigen Früchten, Baumblüten und Nektar. Die Früchte werden nicht ganz gefressen, sondern nur zerquetscht, um den Fruchtsaft trinken zu können, die zurückbleibenden Fasern werden wieder ausgespuckt. Weil sie nur Säfte zu sich nehmen, benötigen sie nicht ein solch kompliziertes Verdauungssystem, wie alle anderen Pflanzenfresser, welche auch die schwerer verdaulichen Pflanzenfasern umsetzen müssen. Die zwei Flughundearten, welche sich auf Nektar spezialisiert haben, sind sehr klein (5-6 cm) und wiegen rund 15 g. Wären sie grösser, könnten sie sich nicht an den Blüten festhalten. Flughunde besitzen im Gegensatz zu den Fledermäusen nicht nur am grossen, gut ausgebildeten Daumen eine Kralle, sondern auch am Zeigefinger. Dies erleichtert ihnen das Klettern zusätzlich. Um ihre Futterbäume zu erreichen, fliegen einige Flughundearten, welche stationäre Schlafplätze besitzen, bis zu 50 km. Am Morgen muss die gleiche Strecke wieder zurück geflogen werden.

Flughunde müssen sich vor grossen Greifvögeln, Pythons und Waranen in acht nehmen. Auch Krokodile zählen zu ihren Feinden, weit verschiedene Arten im Flug Wasser aus Flüssen trinken. Eine Art nimmt auf diese Weise sogar Meerwasser zu sich.

Nach einer Tragzeit von 3 bis 5 Monaten (je nach Art) gebären Flughunde in der Regel ein einziges Junges. Die Neugeborenen klammern sich mit ihren Krallen an Mutters Pelz und heften sich an eine Zitze. So werden sie mitgetragen bis ihre Grösse dies nicht mehr erlaubt. Danach bleiben sie am Schlafplatz zurück, während die Mutter auf Futtersuche geht. Entwöhnt werden die grösseren Arten im Alter von 4 bis 5 Monaten. Ein Flughundeleben kann bis 30 Jahre dauern.

Quelle: Tiere Australiens
Peter und Silvia Jau
Uringa Verlag, CH 3053 Münchenbuchsee
ISBN 3-9520668-8-5

 


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